Als eine der drei Moiren schneidet sie mit der Schere den Lebensfaden unter irrem Lachen ab. Sie repräsentiert die auflösende, zerstörende Kraft.
Die Unabwendbare
Als eine der drei Moiren schneidet sie mit der Schere den Lebensfaden unter irrem Lachen ab.
Ihre Schwestern (bzw. ihre Tochter und Enkeltochter) sind Lachesis, die Zuteilerin und Klotho, die Spinnerin. Atropos ist die älteste der drei Moiren. Sie repräsentiert die auflösende, zerstörende Kraft.
Ihre Aufgabe ist es, den Lebensfaden zu zerschneiden, der von ihren Schwestern Klotho gesponnen und von Lachesis bemessen worden war. Sie wählte die Art und Weise des Todes eines Menschen.
Atropos wird meist als alte Frau mit einer Schere oder einem goldenen Messer dargestellt. An einigen Orten verehrte man sie als eigenständige Göttin, in Parthien hatte sie sogar eine ihr geweihte Stadt, Atropatene (im heutigen Aserbaidschan).
Atropos spielt bei der Geburt des Helden Meleagros eine erwähnenswerte Rolle. Sie ähnelt der sogenannten „bösen Fee“ im Märchen Dornröschen: An der Wiege des Knaben erscheinen die drei Moiren um sein Schicksal zu singen. Klotho singt von seinem Edelmut, Lachesis von seiner Tapferkeit, Atropos hingegen wirft einen Blick auf ein Holzscheit, das auf dem Herd liegt und sagt voraus, dass der Knabe nur so lange leben werde, bis dieses Scheit verbrannt sei. Darauf reißt seine Mutter Althaia das Scheit aus dem Feuer und begräbt es tief in der Erde. Als sich Meleagros später eines Frevels schuldig macht, verbrennt seine Mutter das Scheit und er stirbt.
Nach der Göttin Atropos sind die Gattung der Tollkirschen (Atropa) sowie das darin vorkommende Alkaloid, das Atropin, benannt.
In der Medizin findet Atropin Verwendung, um den Parasympathikus zu blockieren. Es unterbricht die Signalübertragung in der Nervenleitung und wird bei der Einleitung oder während einer Narkose vor allem bei niedriger Herzfrequenz verwendet werden. Ihr römisches Äquivalent ist Morta.
auch: Aztopod