In ihrem Hain mit Heiligtum am Ianiculum wurde eine Quelle mit Zisternen entdeckt. Dies weist auf einen Quellkult und auf Funktion von Furrina als Göttin des Süßwassers und der Quellen hin.

Beschützerin der Diebe

Furrina war eine der vielen „kleinen“ Göttinnen der römischen Mythologie. Bereits Varro gibt an, dass sie zu seiner Zeit kaum noch dem Namen nach bekannt war. 
Da Furrina aber einen eigenen Festtag, die Furrinalia am 25. Juli hatte, ist anzunehmen, dass sie in älterer Zeit größere Bedeutung gehabt haben muss.
An diesem Tag kehrte die Bevölkerung von den vorangegangenen Apollo-Spielen vor den Toren Roms in die Stadt zurück und feierten Furrina mit Festessen, Wein, Quellwasser, Musik und Spielen. 

Ihr war auch ein Hain mit Heiligtum am Ianiculum gewidmet, einem auf dem rechten Tiberufer gelegener Hügel in Rom. Die 1908 entdeckte Quelle des Hains weist eine Tiefe von 11 m auf und es wurden auch weitere Zisternen und zahlreiche Tempelreste gefunden.

Dies weist auf einen Quellkult und auf ihre Funktion als Göttin des Süßwassers und der Quellen hin. Es ist anzunehmen, dass im Kult der Furrina Heilwasser zur Behandlung diverser Krankheiten eine wichtige Rolle spielte. 
Ihr Festtag mitten in der heißesten, trockensten Zeit veranschaulicht auf jeden Fall, wie wertvoll ihr Wasser war, das vermutlich in unterirdischen Zisternen gespeichert wurde.

Mit ihrem Element, dem Süßwasser stand sie im Gegensatz zu ihrem Partner oder Ehemann Neptun, dem Gott des Meeres.

Bekannt ist auch, dass Furrina mit den „flamen Furrinalis“ eigene Spezialpriester hatte, die auch auch außerhalb Roms bekannt waren.

In die Geschichte eingegangen ist Furrina aber vor allem als Göttin und Beschützerin der Diebe. Der Wortteil „fur“ in ihrem Namen heißt aus der lateinischen Sprache übersetzt: Dieb.
Erzählt wird, dass ihr Weihegaben erst dann dargebracht werden, nachdem sie ihre Unterstützung unter Beweis gestellt hatte. Dies im Gegenzug zu Kulten für andere Göttinnen und Götter, die schon im Vorfeld mit Gaben bedacht werden.
Als Göttin der Diebe ist das aber auch nur allzu logisch. Erst wenn der Diebstahl gelingt, kann von diesem etwas der Göttin abgegeben werden.

Sie wird auch in Beziehung zu den Furien gesetzt — römische Göttinnen der Wut und Raserei, die auch  die rachedürstigen Launen der Göttin Demeter personifizieren.

Nach der Göttin wird auch eine giftige Schlangenart in Australien benannt: Furina diadema.

auch: Furina

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