Kirke lebte auf der mit Erlen bewachsenen Insel Ääa (auch: Aiaia). Dort soll sie in ihrem kleinen Steinhaus und an einem göttlich geschaffenen Webstuhl bzw. einem Spinnrad sitzen. Der Kreis (das Rad des Lebens) ist mit dem Spinnrad der Kirke (vgl. Zirkel) ident.
Weberin des Menschenschicksals
Kirke ist Tochter der Schwarzmondgöttin Perse und des Sonnengottes Helios. Andere Auslegungen sprechen von Hekate als Mutter der Kirke. Kirkes Schwester ist die kretische Mondgöttin bzw. Königin Pasiphae. Homer bezeichnet Kirke in der Odyssee als theá, also als Göttin.
Auf Grund ihrer Geschichte wird sie aber auch als Urmutter aller Hexen von Männern gefürchtet — und von Frauen geschätzt. Kirke lebte auf der mit Erlen bewachsenen Insel Ääa (auch: Aiaia). Dort soll sie in ihrem kleinen Steinhaus und an einem göttlich geschaffenen Webstuhl bzw. einem Spinnrad sitzen. Der Kreis (das Rad des Lebens) ist mit dem Spinnrad der Kirke (vgl. Zirkel) ident.
Sie gilt als Schicksalsspinnerin bzw. als Weberin des Menschenschicksals. Homer schilderte Kirke in seiner Odyssee als Göttin mit geflochtenen Haaren. Das lässt darauf schließen, dass sie wie andere orientalische Göttinnen auch, die Mächte der Schöpfung und Vernichtung durch das Flechten ihrer Haare beeinflussen konnte.
Die Verwandlung der Seefahrer in Schweine
Darüber hinaus vertrieb Kirke sich ihre Zeit damit, Zaubertränke aus Kräutern zu brauen. Sie ist eine der ersten Frauenfiguren der Mythologie und Kunst, die mit unnatürlichen Kräften ausgestattet mit einem Zauberstab hantierend dargestellt wurde und einen Zauberkessel benutzt.
Der Kessel als urweibliches Attribut steht für Fruchtbarkeit und Wandlung. Als mächtige Zauberin soll ebenso bewandert in Gestaltwandel, Sexualmagie und Liebeszauberei gewesen sein. Ihre Zaubertränke und auch ihre legendären Zaubersprüche testete sie an Menschen, die an ihrer Küste Schiffbruch erlitten.
So soll sie jeden, der ihre Insel betrat, in ein Tier verwandelt haben, so dass sie unter anderem unter zahmen Löwen und Wölfen lebte. Diese Verwandlung widerfuhr auch den Gefährten des Odysseus.
Kirke soll die Griechen freundlich empfangen und ihnen lächelnd Käse, Honig und Wein angeboten haben, der aber mit ihren Zaubertränken vermischt war. So wurden die Seefahrer zu grunzenden Schweinen. Odysseus konnte Kirke aber zwingen, seinen Kameraden die menschliche Gestalt wiederzugeben. Er selbst war dank der Hilfe des Hermes gegen diesen Zauber gefeit.
Nicht gefeit war er allerdings ihrem Zauber als Frau. Das Wort „bezirzen“ erinnert an die Fähigkeiten der Kirke. Kirke und Odysseus waren für ein Jahr ein Paar. Kirke wurde aufgrund dieser Verbindung die Mutter von Agrios, Telegenos und Latinos. Alle drei Söhne wurden nach Hesoid etruskische Fürsten.
Kirche und Zirkus
Odysseus erhält von Kirke vor seiner Weiterreise eine wichtige Unterstützung für seine Heimkehr, indem sie ihm den Weg ins Reich des Hades weist, wo er die Toten befragen kann. Ebenso zeigt sie ihm die Möglichkeit auf, wie er dem Gesang der Sirenen unversehrt entkommen kann.
Kirkes Insel galt auch als Begräbnis-Heiligtum, auf dem sie selbst als der Totenvogel „Kirkos“ herrschte. Aus dieser Sprachwurzel stammt sowohl das Wort „Kirche“, wie auch „Zirkus“, ursprünglich eine Einfriedung für Totenspiele.
Kirke wird oft auch mit einer Katze verglichen. Wie die Katze selbst repräsentiert sie die weibliche Unabhängigkeit, wird aber auch — der Katze gleich — mit den dunklen und unbewussten Seiten in Verbindung gebracht.
Will man mit Kirke in Verbindung kommen, dann ist ein guter Weg dazu in den Wald. Denn da wächst ihre Pflanze — das „Circaea lutetiana“, auf deutsch „Hexenkraut“ genannt.
auch: Circe, Zirze
1 Gedanke zu „Kirke – Hexe und Zauberin bzw. Schicksalsgöttin in der griechischen Mythologie“