Mes-Chenet ist vor allem Schutzgöttin der Geburt und der Neugeborenen bekannt. Als Geburtsgöttin überwacht sie nicht nur die Geburt eines Kindes, sondern bestimmt auch über dessen Schicksal.
Die Ziegelgöttin
Mes-Chenet ist vor allem Schutzgöttin der Geburt und der Neugeborenen bekannt.
Als Geburtsgöttin überwacht sie nicht nur die Geburt eines Kindes, sondern bestimmt auch über dessen Schicksal.
Als Totengöttin verhilft sie mit dem Schicksalsgott Schai und der Fruchtbarkeits- und Schicksalsgöttin Renenutet zur Wiedergeburt, daher war sie auch beim Totengericht anwesend.
Meist wird Mes-Chenet mit einem Kopfschmuck dargestellt, der wie ein Rohr nach oben geht und sich dann zu beiden Seiten spiralig einrollt. Überlieferungen sprechen davon, dass dieses Gebilde entweder den Uterus einer Kuh oder Palmenschößlinge darstellen soll.
Auch Abbildungen dieser Göttin mit der Hieroglyphe für Vagina/Gebärmutter auf ihrem Kopf sind bekannt.
Ebenso bekannt ist die Darstellung dieser Göttin als Ziegel mit Frauenkopf. Das hat seine besondere Bewandtnis:
Die meisten Geburten in Ägypten fanden in hockender Stellung statt. Die Gebärende stellte ihre Füße auf die sogenannten Geburtsziegeln, damit unter ihr mehr Platz war, wenn das Kind herauskommt.
In seltenen Fällen benutzte man einen Gebärstuhl. Die Ziegel und der Stuhl galten als Verkörperung der Mes-Chenet. In Abbildungen wird die Göttin daher als ein solcher Ziegelstein mit einem weiblichen Kopf an einem Ende oder seltener als Frauengestalt mit einem Ziegelstein auf ihrem Haupt dargestellt.
Gemeinschaftssegen der Göttinnen
Als Verkörperung des Geburtsziegels tritt sie immer in Verschmelzung mit einer der anderen ägyptischen Geburtsgöttinnen auf, die auch für den Segen der vier Himmelsrichtungen bei der Geburt stehen und dem Neugeborenen die vier wichtigsten Gaben für sein Leben verleihen sollen:
- Mes-Chenet-weret — die große Mes-Chenet: Göttin Tefnut als erster Geburtsziegel
- Mes-Chenet-aachet — die gute Mes-Chenet: Göttin Nut als zweiter Geburtsziegel
- Mes-Chenet-neferet — die schöne Mes-Chenet: Göttin Isis als dritter Geburtsziegel
- Mes-Chenet-menchet — die gedeihende Mes-Chenet: Göttin Nephthys als vierter Geburtsziegel
Diese Ziegel wurden sorgfältig verwahrt, denn darauf notierte der Gott Thot die Lebensdauer des Neugeborenen.
Ort, an dem man sich niederlässt
Der Name der Göttin bedeutet auch „Ort, an dem man sich niederlässt“, also den Platz, den die werdende Mutter aufsucht, sobald die Geburt einsetzt.
Vor der Geburt wurden bei diesen Ziegeln Weihegaben für die Göttin hinterlegt. Bisweilen trug die Gebärende zusätzlich auch noch ein ziegelförmiges Amulett.
Neben den vielfältigen möglichen Geburtskomplikationen fürchtete man im alten Ägypten auch Dämonen und andere negative Einflüsse auf Mutter und Neugeborenes.
Wenn man all diese Risiken betrachtet, versteht man das Bedürfnis der Gebärenden und deren Angehörigen nach Schutz und dem Beistand einer Göttin.
Die magischen Kräfte, die den Geburtsziegeln zugeschrieben wurden, führten schließlich zur Personifizierung dieser Fähigkeiten in Form der Göttin Mes-Chenet.
Diese soll, sobald die Gebärende ihre Füße auf den Geburtsziegel setzt – also dann, wann die Wehen einsetzen – erscheinen und während der ganzen Geburt anwesend sein, um anschließend das Schicksal des Neugeborenen vorherzusagen.
Der seelische „Doppelgänger“
Ihr Wirkungskreis beschränkte sich aber nicht auf den Geburtsvorgang.
Mes-Chenet bildete bereits im Mutterleib das Ka — den seelischen „Doppelgänger“ des Menschen. Dieses Ka wird neben dem Ba und dem Ach einer der drei seelischen Aspekte eines Menschen bzw. als personifizierte Lebenskraft des Menschen oder auch als Schutzgeist verstanden.
Wenn der Mensch stirbt, lebt sein Ka ewig weiter. Es handelt sich also hier um einen unsterblichen Teil des Menschen.
Doch damit er unsterblich bleibt, bedarf er der Nahrung, genau wie der Körper des Menschen zu Lebzeiten Nahrung brauchte.
Die Nahrung wird ihm in Form von Weihegaben und magischen Handlungen gegeben, welche durch den Totenkult übermittelt wird.
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