Die nordamerikanischen Stämme der Algonquin haben mit Nokomis eine gemeinsame Urgöttin. Das Wort Nokomis bedeutet einfach Großmutter. Sie ist die große Mutter, die ganz am Anfang schon da war, sie ist Beginn und Ende allen Lebens, der weibliche schöpferische Geist.
Großmutter Erde
Die nordamerikanischen Stämme der Algonquin haben mit Nokomis eine gemeinsame Urgöttin.
Das Wort Nokomis bedeutet einfach Großmutter. Sie ist die große Mutter, die ganz am Anfang schon da war, sie ist Beginn und Ende allen Lebens, der weibliche schöpferische Geist. Nokomis erschafft alle Elemente, die Jahreszeiten, die Menschen, Tiere und Pflanzen. Als Schöpfungsgöttin gebietet sie über die Welt und alles, was darauf wächst und lebt.
Als Erdgöttin bringt sie für die von ihr geborenen Wesen alle Nahrung hervor. Die Menschen haben verstanden, dass alle Nahrung aus der tiefsten Substanz der Erde kommt und haben Nokomi für ihre Zyklen von Leben, Tod und Wiedergeburt geehrt.
Vom Mond gefallen
Für das Volk der Ojibwe ist Nokomis eine wichtige Figur in den Mythen und Geschichten. Es wird erzählt, dass sie eine Mondtochter ist, die eines Nachts bei Vollmond auf die Erde in das Urmeer gefallen ist.
Dort erkannte sie, dass es keine Nahrung gab, daher verwandelte sie sich in die fruchtbare Erde selbst. Damit entstand das Land, das durch Nokomis bevölkert wurde. Da sie ja auch alle Nahrung aus sich hervorbringt, konnten sich die Menschen gut vermehren. Immer noch wird die Erde von der Mondmutter beschienen, die ihr den Takt der Zyklen gibt.
Die Tochter in der Unterwelt
Nokomis selbst bekam eine Tochter der sie den Namen Oniata gab. Sie ist das Kornmädchen, die Essenz, die in jedem Getreidekorn lebt. Der Mythos von Mutter und Tochter gleicht jenem der griechischen Göttin Demeter mit ihrer Tochter Persephone, der ja ein Symbol für die Phasen der Jahreszeiten ist.
Als Oniata über das Land wandert, um nach Morgentau zu suchen, wird sie von Mudjekeewis, dem Geist des Westwinds ver- und in die Unterwelt entführt. Was von ihr übergeblieben ist, sind alle Wildblumen des Frühlings.
Die Geschichte von Nokomi und Oniata geht nicht so gut aus wie jene von Demeter und Persephone. Die Mutter kann die Tochter nicht retten. Oniata wird schwanger und stirbt bei der Geburt ihres Sohnes Hiawatha.
Nokomi kümmert sich allerdings um ihren Enkelsohn und war für seine Erziehung verantwortlich. So ging das Leben weiter.
Nokomis steht für Wohlstand, Fruchtbarkeit, Glück, Fürsorge, Fülle und allen Reichtum, den die Erde aus sich hervorbringt.
Die Irokesen kennen diese Göttin als Eithinoha, von der ein ähnlicher Mutter-Tochter-Mythos erzählt wird.
Nach der Göttin Nokomis wurden mehrere Orte in den Vereinigten Staaten benannt.
auch: Nokomi, Noogumee, Nok-a-mi