Bestla wird in der Edda erwähnt. Sie ist eine Ur-Riesin was immer auch auf eine Göttin hinweist. Ihre riesige Gestalt deutet möglicherweise auch auf eine Erdgöttin hin, denn die Erde wurde immer als gigantische göttlich-mütterliche Gestalt wahrgenommen.

Die riesige Ur-Göttin

Bestla wird in der Edda erwähnt. Sie ist eine Ur-Riesin was immer auch auf eine Göttin hinweist. Ihre riesige Gestalt deutet möglicherweise auch auf eine Erdgöttin hin, denn die Erde wurde immer als gigantische göttlich-mütterliche Gestalt wahrgenommen.

Der Namen Bestla kann nicht mehr exakt übersetzt werden. Er wird entweder als „Geliebte“ interpretiert, könnte auch auf „Bastilon“ zurückgehen und damit im Sinne von „Bast“ bzw. „Bastspenderin“ auf den bedeutenden Baum, die Eibe verweisen.
Im Zusammenhang von Bestla wird auch immer von einer Eibengöttin gesprochen. Da Eiben Schatten bevorzugen, sah man in ihnen (und der ihr zugeordneten Göttin) eine Verbindung zum Jenseits und der Unterwelt. Im Hochsommer versammelten sich angeblich die keltischen Druiden unter Eiben, atmeten die taxolhaltigen Ausdünstungen des Baumes ein, um in der „Anderswelt“ zu landen.

Die Baumfrau

Die Eibe seht auch für die „Todesrune” Eihwaz, sie soll Krankheit und Unheil abwehren.
Dem Eibenholz wird die Eigenschaft zugebilligt, „böse Dämonen“ zu vertreiben. Man trug ein Amulett aus Eibenholz, denn „vor Eiben kann kein Zauber bleiben”. Daher steht Bestla als Gebieterin der Eiben auch für Schutz und Magie.
Der Name Bestla ist möglicherweise auch mit „Borke“ verwandt. Die Borke ist die äußerste Schicht bei den meisten Bäumen. Sie entsteht aus dem Kork und abgestorbenen Teilen des Bastes.
All das könnte mit der großen Bedeutung von Bäumen in der nordischen Mythologie erklärt werden.
Bast und Borke waren sehr wichtig, um mit ihnen jenes Flechtwerk herzustellen, das für den Zusammenhalt vom Häusern, Stallungen und auch von Behältern, wie Körben dient.

Erdgöttinnen werden auch immer wieder als Baummütter oder personifizierte Bäume wahrgenommen. Bestla wird auch mit der Rune Berkano in Verbindung gebracht, die für die Birke steht. Möglicherweise steht Bestla auch im Zusammenhang mit dem Weltenbaum.

Die asische Ahnin

Bestla ist die Mutter von den ältesten asischen Göttern Odin, Vili und Vé.
Damit ist sie auch die Ahnin bzw. Urmutter der Göttinnen Jord, Siff, Skadi, Frigg, Freya und Rindr.
Manchmal wird sie auch als Mutter von Wotan erwähnt.
Sie hat einen Bruder, dessen Name nicht genannt wird, von dem Bestlas Sohn Odin aber seine Zauberlieder lernte. Vielleicht handelt es sich dabei um den Riesen Mimir, der eine enge Bindung zu Odin hat, die zur vertraulichen Stellung eines Oheims (Mutterbruder) passen würde.
Die Söhne von Bestla zerteilten dem Mythos nach den Urzeitriesen Ymir, um aus dessen Fleisch die Erde zu erschaffen. Darüber spannten sie das Himmelszelt, das sie aus der Schädeldecke des Riesen fertigen. Sie stellten vier Zwerge auf, einen in jede Himmelsrichtung, damit sie fortan das Sternendach stützen.

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