Freya – Nordisch-germanisch-skandinavische Muttergöttin

Freya ist die Göttin der Liebe, der Sinnlichkeit, der Sonne, der Schönheit und der Fruchtbarkeit – die Erfreuende und die Freie Frau. Freya ist wohl die bekannteste Göttin der germanischen und nordeuropäischen Völker.

Urahnin aller freien Frauen

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Freya ist die Göttin der Liebe, der Sinnlichkeit, der Sonne, der Schönheit und der Fruchtbarkeit – die Erfreuende und die Freie Frau. Freya ist wohl die bekannteste Göttin der germanischen und nordeuropäischen Völker.

Sie stammt aus dem nordischen Geschlecht der Vanen, einer alten bäuerlichen Kultur, bei der das Mutterrecht galt. Die Vanen standen in tiefer Verbindung mit der Natur und all ihren Kräften, waren friedliebend mit hohem Sinn für Kunst, Schönheit und Reichtum. Man stellte sich Freya als die schönste Göttin, die Verkörperung des „großen Schoßes von Mutter Erde“ vor.

Wunderschön und Allwissend

Freya ist jedoch nicht nur schön, die Große Stamm-Mutter Nordeuropas gilt als die göttliche Kraft, die alle Informationen alles Wissens besitzt und die Heiligen Gewässer hütet. Indem sie diese mit ihrem Wissen belebt, schenkt sie Leben.

So wie sie Leben schenkt, so birgt sie in ihrem Leib die Seelen der Verstorbenen, um sie wieder zu gebären. Sie entspricht damit dem klassische Bild der Geburts- und Todes- und Wiedergeburtsgöttin.

Freya ist älter als die Wikingergötter, also als Odin und Thor und deren Familie. Als die Wikinger, ein patriarchal organisiertes Reitervolk, aus dem Osten in die Gegend zogen, in der Freya schon lange als unumschränkte Große Göttin verehrt wurde, brachten sie auch ihre Götter, die Asen („Asiaten“) mit – Götter der Eroberung und des Krieges. Diese traten in Konkurrenz zu den Vanen und damit auch zu Freya.

Freya ist die Tochter von Skadi und vom Meeresgott Njörd. Manche Überlieferungen sprechen allerdings von Nerthus als ihre Mutter, was darauf hindeutet, dass der Gott Njörd (= Nerthus) eigentlich eine Muttergöttin ist, von der Freya abstammt. Freya hat einen Zwillingsbruder Freyr, der sozusagen auch ihr männliches Alter Ego ist.

Sie bringt das Licht in die Welt

Freyr war der Gott des Julfestes, das zu Winterbeginn gefeiert wurde. An diesem Wendepunkt des Sonnenjahres wurde er von seiner Jungfrau-Mutter-Schwester-Braut Freya geboren. Mit ihm brachte sie auch wieder das Licht in die Welt, denn von da an werden die Tage wieder länger.

Später verschmolz dieser Mythos mit den christlichen Weihnachten, bei dem ja auch ein Lichtgott geboren wird. Mit Freyr hatte Freya die Töchter Hnoss und Gersimi (beide Namen bedeuten „Juwelen“ bzw. „Kostbarkeit“).

Mit ihm zusammen regierte sie ihre Heimat. Schon ihre Eltern waren Zwillinge und die Aufgaben dieser Götter waren ganz die gleichen. Sie waren zuständig für Regen und Sonnenschein, für Fruchtbarkeit und Frieden, für Liebe und Freude.

Ihre großen Jahresfeste wurden mit Spiel und Tanz gefeiert. Dinge, mit denen die später erschienenen Asengötter nichts zu tun hatten, sie waren eher zuständig für Mord und Totschlag, Verrat und Hinterlist.

Krieg zwischen Vanen und Asen

Die Verbindung zwischen den göttlichen Geschwistern und deren gemeinsame Schöpfungskraft, an die die Vanen glaubten, war in den Augen der Asen sittlich verwerflich und musste nach dem Krieg zwischen den beiden Stämmen aufgelöst werden.

Der Krieg zwischen den beiden göttlichen Geschlechtern Asen und Vanen wird übrigens als der erste Krieg überhaupt bezeichnet. Er soll die geschichtlichen Vorgänge wiedergeben, die vor 5000 Jahren im Nord- und Ostseeraum vor sich gingen, als wandernde Schnurkeramiker und Streitaxtleute aufeinder trafen. Hier trafen aber nicht nur Menschen sondern auch Kulturen und spirituelle Auffassungen aufeinander: die auf Landwirtschaft und Wohlergehen ausgerichteten Vanen und als Eindringlinge die kriegerischen Asen. Keine der beiden Seiten konnte einen Sieg für sich erringen, weshalb der Krieg über lange Zeit anhielt. Die blutigen Kämpfe und ein Ineinanderaufgehen der Völker nach Friedensschluss sind in den nordischen Mythen beschrieben und so sei auch die Herkunft der Germanen zu erklären.

Wie dem auch immer war, Freya musste einen neuen Gatten nehmen. Das war in vielen Kulturen üblich, dass die Götter der männlichen Eroberer sich die Muttergöttin der unterlegenen Stämme zur Frau nehmen (siehe z.B. auch Hera).

Freya war bei ihrer Wahl aber äußerst wählerisch. Auch Odr, der eigentlich eine Gestalt Odins ist, musste dreimal um sie werben, ehe sie ihn eines Blickes würdigte. Die Verbindung zwischen den beiden gilt jedoch danach als das Urbild aller Liebe: Sie wird als so groß beschrieben, dass Freya ohne Odr nicht leben kann und ihn, als er auf der Suche nach Weisheit die Länder durchstreift, überall sucht und Tränen um ihn weint, aus denen der Bernstein entstanden ist.

Trotz dieser Verbindung ist Freya immer eine freie Frau geblieben und ist damit auch die Beschützerin aller freien Frauen. Bei ihren Liebhabern war sie nicht so wählerisch, wie bei ihrem Ehegemahl. Es gibt zahlreiche Überlieferungen ihrer amouröser Abenteuer.

468x60 Hole dir diese Göttin nach Hause.pngAmouröse Abenteuer mit den Zwergen

So hat Freya z.B. mit vier Zwergen (bzw. Alben) aus Swartalfheim je eine Nacht verbracht. Ihre Namen sind mit Alfrigg, Dvalin, Berling und Grervier überliefert.
Warum tat sie das: Freya liebte Schmuck und Geschmeide. In ihrem Reich gab es eine Höhle, in der vier Zwerge lebten. Diese waren überaus geschickte Goldschmiede. Bei ihnen hatte sie ein Halsband aus Gold und Bernstein gesehen, das Schönstes, das je geschmiedet wurde, sein Namen war Brisingamen. Und das wollte sie unbedingt besitzen. Sie war bereit, jeden Preis zu zahlen, doch Zwerge, als Hüter aller Bodenschätze, brauchten kein Gold.
Der Vorschlag der Zwerge: „Teile mit jedem von uns eine Nacht, dann bekommst du Brisingamen“.
Nun könnte man meinen, Freya hätte einen oberflächlichen Charakter und sie stieg aus Gier nach dem goldenen Halsband mit jedem der Zwerge ins Bett.
Doch es gibt eine viel interessantere psychologische Erklärung:
Was symbolisieren die Zwerge, die in der Höhle wohnen? Sie sind die tiefsten Anteile der Göttin, die auch sie nicht angeschaut, sondern wegsperrt hat. Anteile, die wir alle nicht so gerne von uns wahrhaben wollen. Sie sind im Mythos der Freya weggesperrt ins dunkle Reich unter der Erde, wo sie weder gesehen, noch gefunden werden. Dabei befindet sich dort unten die Ur-Kraft, die tiefe Verbindung mit der Quelle.
Die Göttin hat Angst davor, in die Höhle zu steigen, es graut ihr davor. Aber sie will unbedingt diesen wunderschönen Schmuck Brisingamen (der im übertragenen Sinn auch für Erkenntnis und Erleuchtung steht).
Also wagt sie es und konfrontiert sich mit ihrem tiefsten Anteilen und verbindet sich damit mit ihrer Ur-Kraft.
Viermal steigt sie abends in die Höhle, viermal als Zeichen, dass sie sich mit allen Elementen und allen Himmelsrichtungen verbunden hat. Am Morgen des fünften Tages kommt sie lachend mit Brisingamen an ihrem Hals wieder hervor. Dieser Flammenring kann als Sonnensymbol gedeutet werden.
Die tiefe Verbindung mit den vier Zwergen könnten auch ein Symbol für ein Bewahren, nicht ein Ausbeuten der Natur sein. Freya als uralte und naturverbundene Vanen-Göttin stellt sich damit ganz klar gegen die Lebenseinstellung der Asen, die sich, wie später das Christentum, die Erde Untertan machen wollten.
Brisingamen wird mit der Regenbogenbrücke Bifröst in Verbindung gebracht, dem Verbindungsweg von Himmel und Erde. An Freyas Hals wurde Brisingamen zu einem Symbol der Früchte des Himmels und der Erde.

Freya ist auch eine Göttin des Monats Februar, sie steigt nach den dunklen Wintermonaten aus der Erde empor und bringt die Sonne – die eigentliche Bedeutung des Halsschmuckes Brisingamen.
Ab diesem Zeitpunkt ist Freya unwiderstehlich – nicht wegen des Schmuckstücks, sondern weil sie ganz geworden ist, weil sie sich all ihren Anteilen hingegeben und in sich vereint hat.

Da Brisingamen den Geist aller vier Elemente enthält (jeder Zwerg ist stellvertretend für ein Element), kann Freya damit die gesamte Natur mit ihrer Heiligkeit erfüllen und beherrscht so auch alle natürlichen Vorgänge und Zyklen.

Die freie Frau und ihr Göttergatte

So sehr sie sich als freie Frau mit anderen Göttern, Wesen und Männern vergnügte, das wichtigste, das sie zu geben hatte, bekam ihr Göttergatte. Sie, die mächtige Allwissende hat dem Gott Odin all ihre Weisheit und damit auch viel Macht geschenkt. Nicht bekannt ist, was sie dazu bewogen hat und ob es von Odin dafür eine Gegenleistung gab.

Odin bekam von Freya sehr viel, denn ihr Wesen, ihre Gaben und ihr Wirkungsbereich ist außerordentlich vielfältig: Sie ist die Gebieterin des Schicksals und des Glücks, der Nacht, der Sterne und der Magie, Himmelskönigin, Gebieterin der Katzen, Führerin der Walküren. Sie war die eigentliche Mondgöttin und damit die Göttin des Meeres und der Fruchtbarkeit. Sie liebt den Frühling und die Blumen, alle Arten der Kunst, insbesondere die Poesie und Dichtkunst und dort vor allem das Liebeslied und sie hat eine besondere Beziehung zu den Elfen. Sie nimmt die edlen Frauen nach ihrem Tode in Folkwang, ihrer himmlischen Wohnung auf.

Katzen Streitwagen und Kampfschwein

Freya wird als Göttin der Liebe, auch der erotischen Liebe, der Magie, wie auch als zerstörerische Göttin verehrt. Auf einem von Katzen gezogenen Streitwagen zieht sie über den Himmel und auch zu blutigen Schlachtfeldern. Als Namen der Katzen ist Bygul und Trjegul überliefert.

Als Kriegsgöttin handelt sie klug und überlegen, geht nach ausgeklügelten Strategien vor. Freya ist eine geschickte Kämpferin und kann vor allem mit dem Speer trefflich umgehen.

Zur Todesgöttin wird sie, wenn sie auf dem Schlachtfeld die Hälfte aller Gefallenen für sich beansprucht und auswählt. Die andere Hälfte gelangt zu Odin. Freya nimmt ihre Hälfte freundlich in ihrem Saal „Sessrumnir“ auf. Auf jeden Fall beansprucht sie alle gefallenen Helden, die unvermählt starben.
Manchmal reitet sie auch auf einem Kampfschwein, ein Eber mit goldenen Borsten namens Hildiswini, der vielleicht ihr verwandelter Bruder Freyr ist. Sie selbst hat den Ehrennamen „Syr“, was übersetzt Sau bedeutet.

Vor allem aber brachte Freya den Völkern Nordeuropas das Licht. Sie schenkte ihnen damit nicht nur die Glut der erotischen Liebe sondern auch das Schmiedefeuer und jedes Jahr erneut zum Julfest, die Sonne und die Hoffnung, wenn sie Freyr neu zu Welt bringt.

Freya wird oft mit der Göttin Frigg in Verbindung gebracht, möglicher Weise ist sie zwei Aspekte ein und derselben Göttin. In manchen Auslegungen bilden Freya und Frigg zusammen mit Idun eine Göttinnen-Triade.

Als kosmische Göttinnen sind Freya und Frigg mit der Sonne verbunden – Freya jedoch weniger mit ihrer Ordnungsmacht (für die Frigg zuständig ist), sondern mit ihren Leben spendenden Kräften – mit Wärme, Glanz und Reichtum.

Göttin der bedingungslosen und uneingeschränkten Liebe

Während Frigg als Ordnungsgöttin nur die eheliche Liebe schützt, verteilt Freya als Göttin der bedingungslosen und uneingeschränkten Liebe ihre Gaben unterschiedslos.

Sie spendet allen Wesen in gleicher Weise Lebenskraft und Fruchtbarkeit: Alles Leben ist ihr Geschenk und gleich heilig. Freyas Aufgabe ist es, vor allem dafür zu sorgen, dass der Drang zur Fortpflanzung nie verloren geht. Sie verkörpert damit die kosmische Macht der Liebe, die sich in der natürlichen Sexualität und ihren schöpferischen Kräften manifestiert.

Sowohl Frigg wie Freya sind Fruchtbarkeitsgöttinnen – nur mit unterschiedlichen Ausprägungen. Während Frigg mehr für Schwangerschaft, Geburt und Mutterschaft zuständig ist, liegt Freyas Spezialgebiet mehr in der Sinnlichkeit, Erotik und Lust. Sie wird genauso oft gerufen, um einen Kinderwunsch zu erfüllen, wie eine Schwangerschaft vorzeitig zu beenden.

Damals wie heute wird – was sexuelle Aktivitäten betrifft – mit zweierlei Maß gemessen. Was bei Frauen offenbar schon zu Freyas Zeiten als unsittlich oder als „liederlicher Lebenswandel“ galt, war für Männer das Attribut, dass sie ein ganzer Kerl sind. Dem steuert die Göttin als Beschützerin und Urahnin aller „freien Frauen“ entgegen.

Und so beantwortet Freya Lästereien oder blöde Anspielungen über ihr Sexualleben – wenn überhaupt – mit einem Achselzucken. Sie lebt die Selbstverständlicheit, sich alle Rechte (auf dem Gebiet der Erotik und auch allen anderen) einfach zu nehmen. Sie stehen ihr und allen Frauen zu, ohne sich in irgendeiner Art rechtfertigen zu müssen.

Falkenmantel und Schwanenkleid

Freya besitzt ein Schwanenkleid und einen Mantel aus Falkenfedern. Mit beiden Gewändern kann sie fliegen und sich in die entsprechenden Vögel verwandeln, was auf schamanische Wurzeln hindeutet.

Wenn Freya nur mit diesem Federumhang bekleidet erscheint, unter dem sie nackt ist, und ihren magischen Halsschmuck trägt, kann ihr keiner widerstehen. Auch Frigg besitzt einen solchen Falkenmantel. Was diese Göttin drunter trägt, das bleibt im Verborgenen, allerdings können beide Göttinnen damit ihre Gestalt wandeln und sind so des Zaubers und der Magie mächtig.

Das magische Sieden

Diese Gabe der Gestaltwandlung ist ein Zeichen ihrer magischen Kraft, denn Freya ist die Gebieterin der vanischen Art der Magie, des „Seiðr“ – der Magie der Verwandlung und des „Siedens“ (das bedeutet der Name Seiðr- siehe auch GullveigSkuldVölva).

Alle Magie stammt von ihr, im heiligen Kessel braut und siedet sie aus Zutaten, die von dieser und anderen Welten sind, ihre geheimnisvollen Tränke. Ganz sicher findet sich in ihrem Kessel das ihr zugeordnete Johanniskraut, das auch als „Hexenkraut“, „Frauengliester“, „Unserer lieben Frau Gras“ bezeichnet wird.

Diese weiblichen Bezeichnungen zeigen, dass angenommen wurde diese Pflanze von einer Göttin kommt und besonders gut für Frauen ist. Es wird auch Sonnwendkraut genannt, weil es entweder in der Mittsommernacht oder in der Mittagsstunde der Sommersonnenwende gesammelt werden soll. Wenn man seine Blütenknospen zerreibt, tritt roter Saft hervor, der als das heilige und heilende Monatsblut der Göttin Freya gedeutet wird.

Sie ist auch die Göttin des magisches Heilens – sie heilt, indem sie Menschen von Seelenstörungen befreit und lehrt Frauen auch die Fähigkeit, aus dem eigenen Körper zu treten und mit der Nacht zu verschmelzen. Außerdem lehrte sie die heiligen Volvas, weibliche Prophetinnen, die ekstatische Tänze aufführen und einen Blick in die Zukunft gewähren. Damit ist Freya auch die Göttin der Weissagung.

Freya trägt in vielen Überlieferungen auch Züge der Holla oder der Huld, die aus dem Märchen bekannten Frau Holle. Wie ihre alpenländische Verwandte kann Freya Wetter machen, d.h. es lohnt sich, für Wetterzauber eine dieser Göttinnen um Unterstützung zu bitten. Für all diese Zaubertaten der Göttin hatten die Wikinger mit ihren Asen wenig Verständnis, genauso, wie ihnen damals schon der Lebenswandel einer „Freien Frau“ fremd und unbehaglich war.

Aus diesem Grund bekam Freya auch oft den Beigeschmack einer Hure und Hexe, eines verführerischen, unheimlichen sexbesessenen Luders. Für die Vanen allerdings waren die Fähigkeiten der Freya Inbegriff reinster Göttlichkeit.

Kein Vorbild für die typisch „Deutsche Frau“

Freya soll immer noch im Innern des Berges Elbrus im Kaukasus wohnen. Hier hissten Soldaten der Waffen-SS 1942 die Fahne mit dem Hakenkreuz. So wie sich Freya vor Jahrtausenden schon nicht von anderen Stämmen wirklich vereinnahmen ließ, so ist ihr auch die Vereinnahmung eines nationalistisch-deutschtümelnden Regimes ganz sicher nicht Recht.

Sie ist und bleibt eine freie Frau, die sich selbst gehört und die sich von keiner anderen Macht auf deren Fahnen heften lässt. Auch wenn sie blond, kräftig, gesund und blauäugig war, das Vorbild für die typisch „deutsche Frau“ gibt sie mit ihrer Gesinnung und ihrem selbstbestimmten Lebenswandel sicher nicht ab.

Freitag, der 13.

Nach Freya ist der Freitag benannt. Hier ist auch ihre nahe spirituelle Verwandtschaft zur Göttin Venus ersichtlich – ihr Tag, der vendredi (franz.) oder venerdì (ital.) ist ja auch der Freitag, der Tag der freien Frauen. Wenn dieser noch dazu auf einen 13. fällt, also das Symbol für das Mondjahr und die 13 Mondzyklen, dann ist das ein besonderer Festtag für Frauen (der in patriarchalen Systemen natürlich gefürchtet ist – was weiß man, was den Weibern da so einfällt …)

Im Übrigen wurde am Freitag seit ältesten Tagen zu Ehren der Freya Fisch gegessen. Seine aphrodisierende Wirkung wurde dem Segen der Göttin der Liebe zugesprochen. Auch das Wort „Frau“ leitet sich von ihrem Namen ab und bedeutet ursprünglich „die Freie“. Freya regiert auch den Monat Februar.

Freya war die Linde heilig. Unter der beschirmenden, heilenden, sich mit Hilfe ihrer Innenwurzeln immer wieder erneuernden, weiblichen Linde, wurden Feste gefeiert. Unter zahlreichen Freya-Linden wurden die Thing-Versammlungen (Volks- und Gerichtsversammlungen nach dem alten germanischen Recht) abgehalten. Es heißt, dass das Urteil meistens „lind“ ausfiel.
Wie Holla soll sie auch dem Holunder sehr zugetan sein. Auch Birke, Wildrose, Erdbeere, Ringelblume, Frauenmantel, Arnika, Schafgarbe, Gänseblümchen und Schlüsselblume, Pflanzen, die jetzt als „Marienblumen“ bezeichnet werden, waren ursprünglich Pflanzen der Freya.

Frei Leben frei Wählen

Frauen zeigt die durch und durch selbstbestimmte Göttin alle Möglichkeiten, frei zu leben und frei zu wählen. Sie schenkt Lust und Sinnlichkeit, hilft bei magischen Angelegenheiten, verleiht Flügel, bringt tiefes, uraltes Wissen.

Die Energie der Freya kann dir dabei helfen, deine wahre Natur zu entdecken, die roh und wild – tief in dir – vergraben liegt. Wenn du diesem ungezähmten Geist in dir erlaubst, sich frei und leicht zu entfalten, wirst du einen einen offenen Zugang zu deiner Lebenslust und deiner Selbstliebe erhalten.

Sie hilft bei allen Liebesdingen, in ihrem Namen werden Liebestalismane angefertigt. Allerdings ist zu bedenken, dass Freya eher mit Beziehungen verbunden ist, die auf Lust und Freude fußen, als auf Eheverträgen.

Wenn eine Frau sich ganz wie die Göttin fühlen will, dann hat diese auch nichts dagegen, wenn man ihren Liebeszauber nachmacht – eine leichte Federboa um den nackten Körper geschlungen, ein funkelnder Halsschmuck und die Lust auf Höhenflüge – dann kann einem erotisch-magisch-sinnlichen Abenteuer eigentlich nichts mehr im Wege stehen.

Nicht um sonst leiten sich deutsche Wörter wie „froh“, „Freude“, „freien“, „Freier“ (= Liebhaber) und „frei“ von ihrem Namen ab. Frauen, die von Freya gesegnet sind, sind sinnlich und sexuell und ihre Freude ist der Maßstab ihres Handelns.

auch: Freyja, Freja, Freia, Frea, Fria, Frija, Vanadis (= Vanengöttin)

3 Gedanken zu „Freya – Nordisch-germanisch-skandinavische Muttergöttin“

  1. In der Geschichte mit der Halskette Brisingamen, heißt es, dass Loki sie von Freya stahl und Odin gab. Als Freya dies realisierte, verlangte sie sie von Odin zurück. Er, jedoch, machte zur Bedingung für die Rückgabe dass Freya einen Krieg unter den Menschen anzettelte, der praktisch bis heute weitertobt. Warum war Freya die Kette so wichtig, dass sie sich darauf einließ? Das ist für mich etwas, was ich nicht verstehen kann. Habt ihr dafür eine Erklärung gefunden?

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  2. Ein toller Text – ich habe gerade viel dazugelernt. Vielen Dank. Das ist auf dem nordisch/germanisch-mythologischen Gebiet gar nicht so einfach, wirklich ausführlichere und informative Texte zu bekommen. Vielen Dank auch für die EInschätzung zur (optionalen) Auseinanderhaltung von Frigg und Freya.

    Was ich mich frage: Während meiner Recherche stolperte ich auch ein paar mal darüber, dass Freya Wolken durch ihr Spinnrad spinnen würde, tw wird auch gesagt, dass sie nicht nur Wolken sondern auch Goldfäden spinnt.
    Andere Quellen sagen, das war Gefjun.
    Ist Ihnen zum Thema Wolken spinnen etwas bekannt?
    Vielen Dank und liebe Grüße
    Freia

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  3. Danke für diese Wundervollen Beiträge, es sind Begegnungen mit den Göttinnen und Kulturen selbst.
    Ich bin ein noch junger Mann, doch fühle ich eine Art Verbindung zu Freya, welche ich nicht erklären, die Verbindung ist eher wie ein Zarter Bindfaden, als wie ein Starkes Seil, und dennoch komme ich nicht drumherum in stillen Momenten oder beim Vikings schauen 😉 an sie zu denken,
    Bin ansonsten sehr All-Umfassend Spirituell ausgerichtet, liebe aber das Lichtvolle Hexentum
    Vielleicht erfahre ich ja irgendwann den Grund der Verbundenheit…

    Vielen Dank für die Arbeit, welche mit dieser Internetseite einhergeht,
    Diese Seite ist ein Schatz!

    LG Lukas

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