Als Muttergöttin und Beschützerin der Muttermilch wird Galatea oft als göttliche Kuh mit mondsichelförmigen Hörnern dargestellt. Ihr Name setzt sich aus „galênê“ (weiß wie Milch) und „theia“ (Göttin) zusammen.
Die milchweiße Liebreizende
Als Muttergöttin und Beschützerin der Muttermilch wird Galatea oft als göttliche Kuh mit mondsichelförmigen Hörnern dargestellt. Ihr Name setzt sich aus „galênê“ (weiß wie Milch) und „theia“ (Göttin) zusammen.
In der griechische Mythologie gibt es zwei Göttinnen-Gestalten mit dem Namen Galatea:
Milchweiße, liebreizende Meeresnymphe
Als Tochter der Doris und des Nereus ist sie eine Meeresnymphe. Sie gilt als schönste der fünfzig Nereiden bzw. Doriden.
Sie ist milchweiß, bezaubert alle mit ihrem Liebreiz und ist für das ruhige Meer zuständig. Damit ist sie auch eine Schutzgöttin der Seeleute. Sie zieht ihre Bahnen über das Meer, das sie auch immer wieder besänftigt, damit es still wird. Sie ist als weiße Schaumkronen zu erkennen. Diese erinnern auch an geschäumte Milch, sie „stillt“ sozusagen das aufgewühlte Meer. Genauso besänftigen Mütter mit ihrer Milch ihre Kinder. Nicht von ungefähr heißt es ja „Stillen“.
Um Seeleute auch in der Nacht zu beschützen und ihnen Orientierung zu geben, hat sie das Rad der Sterne und die Sternbilder aus ihrer eigenen Milch erschaffen.
Noch heute sieht man daher Galatea oft als Galionsfigur auf griechischen Schiffen.
Die Rivalen Akis und Polyphemos
Galatea lebte im Meer vor Sizilien. Der hässliche Kyklop Polyphemos entdeckte sie, als er seine Ziegen und Schafe weidete und verliebte sich sofort in die schöne Meeresnymphe. Er beobachtet sie von seinem Berg aus, wie sie hier in den Wellen liebreizend mit Delfinen spielt. Bald verfolgte er sie in rasender Liebe.
Aber Polyphemos ist der wildeste von Poseidons Söhnen. Über dessen einziges Auge spannt sich eine einzige Braue, seine platte Nase reicht bis zur Lippe, er hat eine struppige und wie bei einer Fichte rings herabhängende Mähne, scharf gezackte Zähne, die aus dem gefräßigen Maul blecken und ist an Brust und Bauch und bis zu den Zehennägeln hinunter vollkommen zottig. Er soll auch Menschen gefressen haben.
Nachdem er sich in Galatea verliebte, versagt er sich aber solche Speise, um nicht als Vielfraß und gar zu wild zu erscheinen. Weil er verliebt ist, hält er seinen Blick für sanft, doch schaut er immer noch wild und lauernd. Galatea bevorzugte jedoch Akis, ebenfalls Hirte, aber jung. Polyphemos kann daher Galateas Liebe nicht gewinnen.
Allerdings ist sie neckisch und verspielt, taucht immer wieder auf und entkommt ihm als eine sich immerfort verändernde Welle. Das macht ihn rasend. Polyphemos – eifersüchtig und verzweifelt – erschlägt daraufhin Akis mit einem Felsblock. Galathea ist untröstlich, besinnt sich aber auf ihre göttlichen Kräfte und verwandelt Akis in einen Quell- bzw. in ein einen Flussgott, mit dem sie als Meeresnymphe ja wieder recht viel anfangen kann.
Das Blut Akis‘ wurde zu einem Fluss, der seitdem unter dem Felsbrocken hervorquillt und sich in das Meer ergießt. Die Liebenden Galatea und Akis sollen sich dann im Meer zu Fischen verwandelt haben.
Sie erhielten als Zeichen ihrer Liebe sogar einen Platz am Firmament: das Sternbild der Fische.
Die andere Galatea in der Geschichte von Pygmalion
Die andere Galatea erscheint in der Geschichte von Pygmalion, jenes zypriotischen Königs, der Angst vor dem Verlangen sterblicher Frauen hatte und sich daher lieber der starren Schönheit weiblicher Statuen hingab.
Besonders angezogen fühlte er sich von einer milchweißen Marmorstatue der Göttin Aphrodite. Er schnitzte sich selbst eine Elfenbeinfigur, die er auch mit in sein Bett nahm.
In einer anderen Version der Geschichte ist Pygmalion ein Künstler, der aufgrund schlechter Erfahrungen mit Frauen zum Frauenfeind geworden und nur noch für seine Bildhauerei lebt. Ohne bewusst an Frauen zu denken, erschafft er eine Elfenbeinstatue, die wie eine lebendige Frau aussieht. Er behandelt das Abbild immer mehr wie einen echten Menschen und verliebt sich schließlich in seine Kunstfigur.
Der Göttin Aphrodite war eine solche unnatürliche Liebe zuwider und sie bestrafte Pygmalion (den König bzw. den Künstler), indem sein Verlangen nach Zuneigung, menschlicher Wärme und richtigem sexuellen Kontakt mit der Statue immer größer wurde. Dieses alles konnte natürlich von der Kunstfigur nicht befriedigt werden.
Die lebendige Elfenbeinstatue
Am Festtag der Aphrodite fleht Pygmalion daher die Göttin der Liebe um Gnade an. Zwar traut er sich nicht zu sagen, seine Statue möge zum Menschen werden, doch bittet er darum, seine dereinstige Frau möge so sein wie die Statue. Als er nach Hause zurückkehrt und die Statue wie üblich zu liebkosen beginnt, wird diese langsam lebendig. Aphrodite hat der Elfenbeinfigur Leben eingehaucht und sie wurde zu Galatea. Aus der Verbindung geht ein Kind namens Paphos hervor.
Galatea war daher auch der Beiname der Weißen Aphrodite von Paphos, einer im Südwesten von Zypern gelegenen Hafenstadt. Die jeweiligen Oberpriester heirateten die Göttin, indem sie ihr weißes Abbild neben sich in ihr Bett legten.
Galatea steht aber auch für Hathor, der himmlischen Kuh-Göttin von Ägypten und für Astarte, aus deren Brüsten die Milchstraße fließt. Auch keltische Stämme verehrten eine milchspendende Göttin Galata, als deren NachfahrInnen sich die GallierInnen verstanden.
Im Altgriechischen heißt die Milch „gala“. Deshalb heißt die Milchstraße Galaxis und andere Milchstraßensysteme Galaxien.
auch: Galateia, Galatheia, Galathea, Galata