Hesperiden – Nymphen in der griechischen Mythologie

Die Hesperiden bewachen den Baum mit den goldenen Äpfel der Hera. Ihre Zahl schwankt je nach Quelle zwischen drei und sieben.

 Bewacherinnen der goldenen Äpfel

Die Hesperiden bewachen den Baum mit den goldenen Äpfel der Hera. Ihre Zahl schwankt je nach Quelle zwischen drei und sieben. Genannt werden Aigle, Arethusa, Erytheia, Hestia, Hesperie, Hesperusa und Hespereia. Auch Medusa wird zu ihnen gezählt. Ihre Mutter war Nyx, die Göttin der Nacht, in einer anderen Version die Göttin Hesperis.

Der göttliche Garten mit den goldenen Äpfel

Bei der feierlichen Vermählung des Zeus mit Hera, brachten alle Gottheiten dem erhabenen Paar ihre Hochzeitsgeschenke dar. Das Hochzeitsgeschenk der Mutter Erde Gaia war ein Baum voll goldener Äpfel, die die ewige Jugend, Unsterblichkeit, Schönheit, Klugheit und KönigInnen die Gotteswürde verleihen.

Hera hat sich sehr über dieses Geschenk gefreut und ließ ihn am Rande der Erde in ihrem eigenen göttlichen Garten anpflanzen und von den Hesperiden pflegen und bewachen. In einer anderen Variante der Geschichte bewachte die jugendliche Erscheinungsform der Hera, die Göttin Hebe diesen Baum.

Immer wieder brachen die Hesperiden, Wesen von ungeheurer Schönheit, die Äpfel ab, weshalb zusätzlich der tausendköpfige Drache (bzw. die Schlange) Ladon, der Sohn der Göttin Echidna zur Bewachung des Lebensbaumes eingesetzt wurde. Eine der Aufgaben des Herakles war es, drei dieser Äpfel zu rauben. Er tötete Ladon und nahm die Äpfel hinweg.

Es heißt auch, nicht Herakles selbst habe die Äpfel genommen, sondern er habe dem Atlas zeitweilig die Last der Welt abgenommen, damit der diese Tat für ihn unternehmen konnte.

Die Suche nach dem Goldenen Vlies

Auch die Argonauten trafen auf ihrer abenteuerlichen Fahrt auf der Suche nach dem Goldenen Vlies, dem Fell des goldenen Widders Chrysomeles, der fliegen und sprechen konnte, auf die Hesperiden. Die versteckten sich zwar vorerst vor ihnen, doch konnte sie Orpheus mit seinem Gesang herbei locken. Dies zwar nicht in ihrer eigentlichen Gestalt, aber als Bäume: Hesperie erschien ihnen als Pappel, Erytheia als Ulme und Aigle als Weide.

Sie beklagten sich bei den Argonauten über Herakles und seinen Diebstahl. Doch zu den Argonauten waren sie freundlich und zeigten ihnen einen Brunnen, den Herakles Tags zuvor gemacht hatte, indem er mit dem Fuß gegen einen Felsen trat.

Allerdings könnten sie die Argonauten auch ganz schon ausgetrickst haben. Im Griechischen ist nämlich das Wort für Äpfel und Schafe ident, so dass man unter den Äpfeln der Hesperiden auch Schafe verstehen kann, deren Fell womöglich golden gewesen ist, und genau das war, das die Argonauten finden wollten — das „Goldene Vlies“.

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