Iansã – Yoruba-Göttin der Sonne, des Windes und Unwetters sowie des Krieges

Iansã wird durch die Naturkräfte des Gewitters, besonders durch Blitze, Donner und stürmische Winde charakterisiert. Sie ist es, die mit ihren Tänzen das Toben der Stürme freisetzt und auch die Geister der Toten beherrscht

 Tanzender Sturm

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Iansã wird durch die Naturkräfte des Gewitters, besonders durch Blitze, Donner und stürmische Winde charakterisiert. Sie ist es, die mit ihren Tänzen das Toben der Stürme freisetzt und auch die Geister der Toten beherrscht.

Iansã ist im Candomblé, in der der afro-brasilianischen Religion des Volkes der Yoruba eine stolze Göttin, Königin und Kriegerin, unerschrocken, kurz angebunden, manchmal geradezu schnippisch.

An ihrem hochfahrenden Wesen und ihrer fast schroffen Art des Umgangs kann man sie erkennen. Mit einer Handbewegung scheint sie alles Lästige hinwegzufegen oder zu fächeln. Sie kommt mit dem Wind und liebt den Sturm.

Sie ist die Einzige, die sich nicht vor den Eguns, den Seelen der toten Vorfahren, den Totengeistern fürchtet. Dies scheint deswegen zu sein, weil sie die Orisha der Winde ist, und deshalb mit der Luft, besonders mit dem Atem assoziiert wird. Der Atem ist Bestandteil einer Person und wird nur durch den Tod von ihr getrennt. Daher ist sie auch die Führerin der Toten, der Geister, und zeigt ihnen den Weg.

Wild und ungebunden, klar und rein

Iansã wird als kämpferische Frau dargestellt. Sie ist mutig, eigensinnig, kriegerisch, kühn, mächtig und autoritär. Ihre Energie wirbelt Staub auf und bringt Veränderung.

Sie eilt und springt in großen Sätzen, fast scheint sie im Tanz zu fliegen. Sie ist wild und ungebunden und gibt den Frauen ein neues Selbstwertgefühl. Sie ist stets bereit gegen das Unrecht zu kämpfen. Iansã ist zwar eine Frau, sie kleidet sich jedoch oft wie ein Mann und zögert nicht, sich mit den gefährlichsten Mächten zu messen. Sie ist kalt und unerbittlich. Sie zerstört alles, was ihr im Weg liegt. Sie ist beharrlich und gibt nie auf, wenn sie einmal etwas begonnen hat. Dabei ist sie klar und rein wie das Eis.

Wie ihr Mann, der Feuergott Xango reagiert auch sie cholerisch, wenn ihr widersprochen wird. All das ist es, was Frauen erwarten können, wenn sie sich mit dieser Göttin verbünden. In der Liebe schert sie sich nicht um Konventionen. Sie ist einerseits selbst polygam, andererseits rasend eifersüchtig.

Göttinnen-Kraft im Gewitter

Ihre Farbe sind rot und magenta, lila und weiß. Ihr Symbol der Blitz und ihr Stein die Koralle. Im Museu Afro-Brasileiro in Salvador / Bahia werden als Attribute von Iansã Ober- und Unterarmreifen aus Metall, zudem ein Ritualschwert, eine glänzende Krone, eine rote Korallenkette und zwei (Trink?)Hörner gezeigt. Mittwoch ist ihr Tag.
In ihrer afrikanischen Heimat ist Iansã die Göttin des Flusses Niger.

Iansã wohnt in jeder Form von Wind. Daher eignen sich Stürme und Gewitter besonders gut, um mit dieser Göttinnen-Kraft in Verbindung zu treten. Sie wird auch mit Oya gleichgesetzt. Verehrt wird sie auch als Maman Brigette, die auf die keltische Göttin Brigid zurückzuführen ist.

Auch die Christianisierung konnte Iansã nicht wirklich etwas anhaben. Sie wandelte sich in „Unsere Liebe Dame von Candelaria“, St. Catherine, St. Theresa, in die Heilige Johanna, Jungfrau von Orleans, sowie in die Heilige Barbara, die vor Blitzschlag schützt.

auch: Iansã, Iançã, Inhaçã, Inhassã, Iansan, Nhasan, Lansã, Yansa, Yansã, Yansan, Yansas, Yassam

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