Ida – Kretische Berggöttin bzw. indische Schöpfungsgöttin

Bergmutter und Erdgöttin

Ida als griechische Göttin

In der griechischen Mythologie beherbergte und beschützte Ida den jungen Zeus, den seine Mutter Rheia vor seinem Vater Kronos versteckt hielt, der ja alle seine Kinder verschlingen wollte.

Rheia wickelte statt Zeus (ihrem 6. Kind) einen Stein in Windeln und gab diesen ihrem Mann Kronos zu schlucken. Ihren Sohn Zeus versteckte sie in einer geheimen Höhle im kretischen Ida-Gebirge.

Ida gilt nicht nur als Berg sondern auch als Bergmutter, als Göttin selbst. Das Ida-Gebirge wird auch als Verkörperung von Rheia verstanden. Die Göttin Ida versorgte dem Mythos nach gemeinsam mit ihrer Schwester Adrasteia den kleinen Zeus in der Diktäischen Höhle (siehe auch Dictynna). Genährt mit Milch und Honig wurde er von den Göttinnen Amaltheia und Mellonia. Zum Dank soll Zeus seine beiden Beschützerinnen Ida und Adrasteia in den Himmel versetzt haben, wo sie immer noch als Ursa Major und Ursa Minor (Kleine und Große Bärin) zu sehen sind.

Ida als indische Göttin

In der indisch-vedischen Mythologie gilt Ida als Schöpfungsgöttin bzw. Ahngöttin der Menschheit. Sie ist eine Erdgöttin, die Schöpferin aller Nahrung. In der altindischen Vedenliteratur gibt es ein Nahrungsmittel namens Ida — ein rituelles Opfergetränk aus Milch, das den „Strom des Lebens“ darstellt, welcher die göttliche Sprache verständlich macht.

Die indische Göttin Ida soll auch die menschliche Sprache geschaffen haben. Sie ist damit die Göttin der Kommunikation, des Gebetes und der Weissagung bzw. Prophezeiung. Sie schuf damit alle Voraussetzungen für das geistige Leben und alle Zeremonien.

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