In der nordischen Mythologie ist Audhumbla die Urkuh, die „Milchreiche“, die gleichzeitig die Kraft der Erde verkörpert.
Die Urkuh
In der nordischen Mythologie ist Audhumbla die Urkuh, die „Milchreiche“, die gleichzeitig die Kraft der Erde verkörpert. Sie wird in der Prosa-Edda erwähnt.
Sie ist ein Symbol für Lebenskraft und Fruchtbarkeit.
Da Audhumbla eine Verkörperung der nährenden Kraft der Erde ist, kann sie daher auch als eine Göttin angesehen werden. Auffallend ist die Ähnlichkeit ihres Names Audhumbla mit dem englischen „autumn“ (Herbst), die Jahreszeit, in der die nährende Erde besonders gut zu spüren ist.
Audhumbla reiht sich in die zahlreichen nährenden Kuhgöttinnen, wie die ägyptische Hathor oder Bat, die sumerische Ninhursanga oder die indische Aditi.
In den nordischen Mythen erschien sie zu Beginn der Schöpfung als erstes Tier aus der gähnenden Leere. Genau zu jenem Zeitpunkt als aus dem Zusammentreffen von Eis und Feuer der tauende Urreif hervorging.
Durch das Wirken von Hitze und Kälte entstand auch das riesige zweigeschlechtliche Wesen Ymir, das als erstes Lebewesen gilt. Dieses wurde von den vier Milchströmen aus Audhumblas Euter genährt.
Die ersten Götter, Odin, Vé und Vili, töteten Ymir und bauten aus seinen Körperteilen die Welt: Aus seinem Fleisch wurde die Erde, aus dem Blut das Meer, aus seinen Knochen Felsen und Gebirge, aus seinem Haar die Bäume, aus seinen Augenbrauen Midgard, die „Mittelwelt“ oder auch Erde, seiner Hirnschale der Himmel, der von vier Zwergen gestützt werden musste und aus seinem Gehirn die Wolken.
Als Audhumbla an salzigen, bereiften Steinen leckte, kamen am Abend des ersten Tages Menschenhaare hervor, am anderen Tag der Kopf eines Mannes und am dritten Tag war es ein ganzer Mann, der Búri hieß und groß und stark und schön von Angesicht war.
So brachte die allererste Kuh sowohl die RiesInnen wie auch die Menschen hervor.
auch: Audumla, Audhumla, altnord. Auðhumbla