Cupra – Etruskische Erdmuttergöttin

Cupra ist die etruskische Muttergöttin, die mit der Erde, mit Geburt, Fruchtbarkeit, Mutterschaft und Müttern in Verbindung gebracht wird. Sie ist in hohem Maße die Verkörperung des Heiligen Weiblichen, sie bringt Trost, Heimeligkeit und ein Gefühl der Sicherheit.

Die gesuchte und begehrte gute Göttin

Cupra ist die etruskische Muttergöttin, die mit der Erde, mit Geburt, Fruchtbarkeit, Mutterschaft und Müttern in Verbindung gebracht wird. Sie ist in hohem Maße die Verkörperung des Heiligen Weiblichen, sie bringt Trost, Heimeligkeit und ein Gefühl der Sicherheit.

Sie war die Fruchtbarkeits- und Erdmuttergöttin der antiken vorrömischen Bevölkerung im frühen Etrurien, länger in Umbrien und Picenum sowie von anderen indigenen lateinischen Völkern – antike Völker, die in Mittelitalien gelebt haben und im vom 1. bis 3. Jahrhundert v.u.Z. im Römischen Reich aufgingen. 

Sie ist Teil einer Triade mit Tinia (Jupiter) und Menrva (Minerva), die angeblich in jeder etruskischen Stadt Tempel hatten. Ihr Frühlingsaspekt ist die Göttin Thalna

Der Name dieser Göttin hat sehr alte UrsprüngeEr stammt wahrscheinlich vom sabinischen Wort „cuprum“, das normalerweise als „gut“ interpretiert wird und die gleiche Wurzel hat wie das lateinische Verb „cup“ bzw. „cupio-“ = „Begehren“ bzw. „Verlangen“ (verwandt auch mit der lateinischen Wurzel des Namens Cupid), was sie „gut“ macht in dem Sinne, dass sie „die Gesuchte“ oder „die Begehrte“ ist. Das deutet auf eine Göttin hin, die Wünsche erfüllt und Gebete erhört oder die aufgesucht wird, weil sie gütig und mächtig ist. Da sie „gut“ ist, wurde sie mit der römischen Göttin Bona Dea gleichgesetzt, wörtlich „die gute Göttin“.
Einer anderen Interpretation zufolge könnte sich ihr Name auch vom griechischen Wort „Kupria“ ableiten, einem Beinamen für die Göttin Aphrodite

Beschützerin von Frauen, Geburten und Transformationen

Cupra wurde auch die „Große Beschützerin“ genannt, diesen Schutz gewährt sie vor allem Frauen in allen Lebenslagen, besonders auch in der Schwangerschaft und bei Geburten.  Ihr Geburtsgöttinnen-Aspekt erstreckt sich auch auf  allen Arten von Transformationen (und Wiedergeburten).
Als Erdgöttin kennt sie die Transformation und Wandlung, die die Natur im Jahresverlauf macht und um diese Energie und Kraft wird sie auch von Menschen in verschiedenen Lebenslagen gebeten.

Es wird auch gesagt, dass sie die Göttin des in diesen Gebieten reichlich vorhandenen Kupfers war, das auf Lateinisch „cuprum“ genannt wird.

Als Quelle des Lebens verehrt

Sie ist eng mit Quellen, Flüssen und dem Meer verbunden und wurde als Quelle des Lebens und der Reinigung verehrt. Ihre Heiligtümer befanden sich oft in der Nähe von Wasserstraßen, was diese Verbindung unterstreicht. Die heilenden Eigenschaften des heiligen Wassers von Cupra waren weithin bekannt. Die PicenerInnen wandten sich an die Göttin, um Linderung von Krankheiten und Gebrechen zu erhalten und vertrauten dabei auf ihre wohltuende Kraft. Die fließende Energie der Cupra war auch bei Geburten erwünscht. 

Kultstätten in Mittelitalien

Cupra ist die einzige bekannte Göttin, die mit dem picenischen Volk in Verbindung steht, sie muss laut Marcus Terentius Varro eine Mutter Erde gewesen sein, ähnlich der guten Göttin Bona Dea des römischen Pantheons.

Ihre wichtigsten Tempel befanden sich in den etruskischen Städten Veii, Falerii und Perusia, obwohl es auch einen von den EtruskerInnen erbauten Tempel in Picenum im östlichen Mittelitalien zwischen der Adria und dem Apennin gibt.
Zwei Städte im antiken Picenum wurden nach ihr benannt – Cupra Maritima an der Küste und Cupra Montana im Landesinneren, wobei Cupra Maritima die ältere Stadt ist (beide Städte haben ihre antiken Namen bis heute beibehalten).
Widmungen an sie wurden in Plestia bezeugt als „matres ple(s)tinas“ und Ripatransone gefunden, sowie in Cupra Montana und Cupra Marittima, die nach ihr benannt sind.

Cupra wird in ihrer Bedeutung auch mit der römischen Juno oder der sabinisch-etruskischen Uni gleichgesetzt. Ein Aspekt von Cupra als Hebamme könnte auch die Göttin Thalna sein. Sie wurde auch mit Eileithyia (der griechischen Geburtsgöttin) in Verbindung gebracht.

Die Göttin Cupra wurde nicht einheitlich dargestellt. Einige Statuen stellen sie als majestätische Frau dar, in prächtige Gewänder gekleidet und mit Juwelen geschmückt. Andere Funde zeigen sie in Verbindung mit bestimmten Symbolen, wie der Taube, Sinnbild des Friedens und des Wohlstands, oder der Patera, einem rituellen Gefäß, das für Trankopfer verwendet wurde.

auch: Kupra, Cubrar (ihr umbrischer Name), Cubrar Ikiperu (ihr picenischer Name), Supra, Kypra, Dea Cupra („die Göttin Cupra“), Cupra Mater (Mutter Cupra)

 

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