Plejaden – Sternengöttinnen der griechischen Mythologie

Die Plejaden, die auch Siebengestirn, „Die sieben Schwestern“, Gluckhenne oder Leiterwagen genannt werden, haben für viele Kulturen eine unterschiedliche jedoch immer besondere Bedeutung. Sie wird immer wieder mit einer Taube in Verbindung gebracht und die Plejaden werden auch „Taubenschwarm“ genannt.

Sieben himmlische Schwestern 

Die Plejaden, die auch Siebengestirn, „Die sieben Schwestern“, Gluckhenne oder Leiterwagen genannt werden, haben für viele Kulturen eine unterschiedliche jedoch immer besondere Bedeutung.

Im griechischen Altertum galten sie als Töchter der Pleione und ihrem Mann, dem Titanen Atlas, jenem der im Norden das Himmelsgewölbe trägt. Mancherorts heißt es auch, dass Aphrodite selbst die Mutter der Plejaden war, die sie unter dem Namen Pleione geboren haben soll.

Auf jeden Fall spielten sie eine bedeutende Rolle im Aphrodite-Kult. Sie wird immer wieder mit einer Taube in Verbindung gebracht und die Plejaden werden auch „Taubenschwarm“ genannt.

Nymphen, die in den Himmel gehoben wurden

Sie sind wunderschöne Nymphen und werden Merope, die Eloquente, Alkyone, die dem Sturm gewahr ist, Asterope, die Funkelnde, Celaeno, die Dunkelhäutige, Elektra, die hell Scheinende, Maia, die Mutter bzw. Amme oder Nährende und Taygete, die mit dem langen Hals genannt. Es ranken sich in der griechischen Mythologie einige – auch einander widersprechende – Mythen um sie. So sollen sie als jungfräuliche Nymphen der Göttin Artemis gefolgt sein.

Andererseits heißt es in anderen Überlieferungen, dass jede von ihnen verheiratet war bzw. Liebhaber hatten. Merope gilt z.B. die Frau von Orion, dem Riesen und Jäger und Sohn des Poseidon. Sie soll von ihrem Mann jedoch ständig misshandelt worden sein. Einer anderen Erzählung nach hat Orion alle Plejaden in seiner Lüsternheit stürmisch und nachdrücklich verfolgt. Deshalb stürzten sie sich auf ihrer Flucht vor ihm ständig ins Meer. Ihnen soll schließlich Zeus zu Hilfe gekommen sein.

Dieser soll als Kind von ihnen aufgezogen worden sein. Er verwandelte die Plejaden in Tauben und setzte sie in den Himmel. Dort sind sie als Sterne heute immer noch jeweils von Mitte September bis Ende April am nördlichen Sternhimmel zu sehen.

Ihre Eltern Pleione  und Atlas werden als achter und neunter Stern der Gruppe angesehen. Auch Orion wurde in den Himmel versetzt, dort verfolgt er die Plejaden immer noch Nacht für Nacht ohne sie je einzuholen.

Die Errettung der Schwestern und ihre Platzierung im Himmel könnte aber durchaus auch Hintergedanken gehabt haben. Die reizvollen Schönen waren dort für Zeus, Poseidon und Ares besser erreichbar. Zeus verführte nacheinander Maia, Elektra und Taygete. Poseidon näherte sich Alkyone und Kelaino, Ares verging sich an Asterope. Nur Merope soll den Göttern entgangen sein, indem sie den listigen Sisyphos heiratete.

Neben anderer listenreicher Taten war diese Hochzeit wohl das, was ihm die Götter nie verziehen haben. Er wurde schließlich dazu verdammt, in der Unterwelt auf ewig einen schweren Felsblock einen steilen Hügel hinauf zu rollen.

Artemis als „Jägerin der sieben Sterne“

Einer anderen Überlieferungen soll Orion nicht Jäger sondern Gejagter der Plejaden gewesen sein, bis ihn schließlich die „Jägerin der sieben Sterne“, die Göttin Artemis mit einem Pfeil niedergestreckt hat. Das ganze soll sich im Meer abgespielt haben, Orion wurde danach dem Meeresgrund übergeben.

Dies könnte auf eine rituelle Handlung hinweisen, in dem zu einem bestimmten Zeitpunkt im Jahr der „Held“ geopfert wird, um in die große Mutter (in diesem Fall das Meer) hinein zu sinken, um dann wiedergeboren zu werden.

Mythisch bedeutsam in vielen Kulturen

Die Plejaden haben eine große mythologische und astrologische Bedeutung, denn sie markierten bereits im 3. Jahrtausend v.u.Z. den Beginn des Frühlings. Sie wurden wegen ihres regelmäßigen Auf- und Untergangs im Frühjahr bzw. Herbst in vielen alten Kulturen als Kalendersterne erwähnt. Mitte bis Ende März erscheinen sie letztmalig am Abendhimmel, damit begann die Zeit der Aussaat. Wenn Mitte Oktober die Plejaden erstmals am Nachthimmel wieder aufgingen, endete das landwirtschaftliche Jahr.
Also die Menschen sehr früher Kulturen standen offenbar nicht nur staunend unter dem Sternenhimmel, sondern wussten ihn auch sehr praktisch zu deuten.
Interessant: Sie werden in vielen Kulturen als weiblich angesehen: In Indien heißt der Sternenhaufen „Krittika“ –  die sieben Jungfrauen, in Tschuktschen (Nordostsibirien) ist es das „Sternbild der einsamen Mädchen“, die Maori in Neuseeland interpretierten sie  als eine Mutter mit sechs Töchtern, für die australischen Aborigines sind sie geweihte, heilige Mädchen, die auf einem „corrobori“, einer großen Stammesversammlung spielen, für die samischen Stämme sind eine Gruppe von Jungfrauen, für einige indigene Völker Nordamerikas heilige Tänzerinnen.

Also nur im antiken Griechenland, auch in anderen Kulturen wurde den Plejaden seit jeher eine besondere Bedeutung zugemessen. Die ältesten bekannten astronomischen Beschreibungen der Plejaden wurden im Jahre 2357 in China verfasst.

Im alten Persien kulminierten die Plejaden am 17. November um Mitternacht. Jede Petition, die an diesem Tag dem Großkönig unterbreitet wurde, wurde genehmigt. In den Hochkulturen Mittelamerikas definierte man die Dauer des Großjahrs (26000 Jahre) als die Zeit, die der Frühlingspunkt braucht, um einmal von den Plejaden über den Tierkreis zurück zu den Plejaden zu laufen.

Das Opfer für Xipe Totec, den mexikanischen Erlöser fand auf dem „Sternenhügel“ genau in jenem Moment statt, wenn in der letzten Nacht des großen Jahreszyklus die Plejaden den Zenit erreichten. Man glaubte, dass das Universum in Stücke breche und damit der Weltuntergang kommen werde, wenn man die Plejaden nicht durch Opfergaben besänftigt.

In der Kultur der Maya galt die Meinung, dass sich ein Himmelstor in den Plejaden befindet, durch das die Seelen der Verstorbenen gehen und wiedergeboren werden.

Interessant: Sie werden in vielen Kulturen als weiblich angesehen: In Indien heißt der Sternenhaufen „Krittika“ –  die sieben Jungfrauen, in Tschuktschen (Nordostsibirien) ist es das „Sternbild der einsamen Mädchen“, die Maori in Neuseeland interpretierten sie  als eine Mutter mit sechs Töchtern, für die australischen Aborigines sind sie geweihte, heilige Mädchen, die auf einem „corrobori“, einer großen Stammesversammlung spielen, für die samischen Stämme sind eine Gruppe von Jungfrauen, für einige indigene Völker Nordamerikas heilige Tänzerinnen.

Wir sehen die Plejaden auch auf einem bedeutenden, vermutlich der Astronomie dienenden Objekt aus Mitteleuropa, fer Himmelsscheibe von Nebra. Das ist eine 3700 bis 4100 Jahre alte kreisförmige Bronzeplatte mit Applikationen aus Gold, die älteste bisher bekannte, konkrete Himmelsdarstellung.
Darauf eine Gruppe von sieben eng beieinander liegenden Punkten, die mit den Plejaden identifiziert wird. Diese werden in Verbindung mit dem zunehmenden und dem Vollmond gezeigt.

Der faszinierende Sternhaufen am nördlichen Nachthimmel

Die Plejaden befinden sich im Sternbild des Stiers und zwar an dessen Hals. Sie sind das markanteste und auffälligste Objekt in diesem Sternbild. Manchmal werden sie allerdings auch als eigenes Sternbild angesehen.

Der Sternhaufen der Plejaden liegt rund 380 Lichtjahre von der Erde entfernt, ist etwa 125 Millionen Jahre alt und umfasst mindestens 1200 Sterne. Die hellsten Sterne sind heute noch nach den Gestalten der griechischen Mythologie benannt. Alcyone (Eta Tauri) ist der hellste Stern in den Plejaden, sie ist tausend Mal heller als unsere Sonne.

Dem Sternhaufen der Plejaden wurde von verschiedenen Kulturen eigene Namen und Bedeutungen verliehen: Die Inuit in Grönland sehen in dem Sternhaufen ein Rudel Schlittenhunde, die einen Bären angreifen.

Sie wurden als Vögel interpretiert – im Mittelalter als eine Glucke mit ihren Küken. In Verbindung mit dem römischen Weingott Bacchus sah man sie als Weinrebe. Am häufigsten werden sie aber als Mädchen, Schwestern, Sternengöttinnen angesehen, wie schon besc
hrieben in den antiken Mythen Griechenlands.

Der Stamm der Kiowa in Nordamerika erzählt sich folgende Geschichte: Sieben kleine Mädchen spielten in einiger Entfernung zum Dorf, als sie von mehreren Bären entdeckt und angegriffen wurden. Die Mädchen flüchteten in ihrer Not auf einen kleinen Felsbrocken, den sie anflehten: „Stein, habe Mitleid mit uns, rette uns“.

Dieser erhörte die Mädchen und fing an in die Höhe zu wachsen. Die Bären sprangen zwar den Felsen an und brachen große Steine aus ihm heraus, konnten die Mädchen jedoch nicht erreichen. Schließlich wuchs der Fels bis in den Himmel hinein, wo die Mädchen immer noch sind – als sieben Sterne am Firmament, die Plejaden.

Schwestern, Hebammen, Henne und Weinrebe

Eine Geschichte aus der Traumzeit der australischen Aborigines erzählt von „Sieben Schwestern“, die als Nymphen im Wasser lebten. Diese werden in der Schöpfungsgeschichte der australischen UreinwohnerInnen mit den Plejaden in Verbindung gebracht. In Ägypten und im Orient nennt man sie „die sieben Hebammen“. Der siebenarmige Leuchter, die heilige Menora, der aus dem präpatriarchalen Jerusalem stammt, symbolisiert vermutlich die Plejaden.

In der arabischen Literatur werden die Plejaden ‏ath-Thurayya genannt. Angelehnt daran ist ein weiblicher Vorname – im türkischen als Surayya und im arabischen Sprachraum als Soraya bekannt. Thuraya ist auch der Name des Satellitentelefonsystems, das seinen Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten hat. Im prävedischen Indien maß man ihnen eine heilige Bedeutung zu.

Dort wurden sie als „die heiligen Mütter der Welt“ oder auch „Krittikas“ verehrt, was „Klinge“ oder „Messer“ bedeutete. Möglicherweise war ihre Klinge eine kastrierende Mondsichel, denn als die sieben Priesterinnen richteten sie Männer. Das griechische Wort „kritikos“ bedeutet auch „Richter“.

Für die Hindus sind die Plejaden eine dem Feuergott Agni geweihte Flamme oder ein kurzstieliges Rasiermesser. Dieser kopulierte mit den „Sieben Müttern“ während ihrer Menstruation (ein tantrisches Ritual, das die vedische Kultur später ächtete). Frucht dieser Vereinigung mit den Plejaden ist eine große rote Wolke, die von Blitzen durchdrungen ist (damit ist der weibliche und männliche Aspekt gut dargestellt). In manchen Kulturen und historischen Darstellungen werden nur sechs Sterne zu den Plejaden gerechnet. So auch in Japan. Der japanische Name der Plejaden ist „Subaru“.

Das Logo des gleichnamigen Autoherstellers zeigt daher auch die sechs Sterne in ähnlicher Anordnung wie am Himmel. Auch die Gruppe sechs gezeichneter Punkte oberhalb des Auerochsen in den Höhlen von Lascaux werden mit den Plejaden identifiziert.

auch: Pleidaden

 

 

1 Gedanke zu „Plejaden – Sternengöttinnen der griechischen Mythologie“

Schreibe einen Kommentar