Hera – Vorhellenistische Große Göttin, griechische Himmelskönigin, oberste olympische Muttergöttin

Hera ist die Göttin der Erde und ihrer BewohnerInnen, besonders der Frauen und ihrer Sexualitität. Gebieterin über die Geburten, Schöpferin, Mutter aller Göttinnen, Hüterin des Paradieses, des „Apfellandes“.

Die große Matriarchin

Hera ist die Göttin der Erde und Beschützerin ihrer BewohnerInnen – ganz besonders der Frauen und deren Sexualitität. Sie ist Gebieterin über die Geburten, Schöpferin, Mutter aller Göttinnen, Hüterin des Paradieses, des „Apfellandes“.

Lange bevor Zeus in Griechenland bekannt war, verehrten die Menschen in der Ägäis eine kuhäugige Himmelskönigin als oberste Gottheit, die sie Hera nannten. Sie ist ursprünglich eine kretische Göttin. Heraklion, die Hauptstadt Kretas ist ja auch nach ihr benannt.

Die kretische Hera ist in Gestalt eines Mädchens die Göttin der Berge und Gebieterin der wilden Tiere. Greife, Sphinxen und geflügelte Genien sind ihre Begleiter, vor allem aber der Löwe, ihr großer Beschützer. Hera war ständig präsent, denn sie wurde in jedem Haus auf Kreta in Gestalt einer lebenden Schlange verehrt.

Diese Schlange, manchmal auch mehrere, wurde in einem heiligen Schrein im Garten gehalten und gehegt und gepflegt. Die Schlange, die auch ihr (Schutz)Wappen an ihren Orakelorten war, wurde so zu ihrem Schutzgeist eines jeden Heimes.

Die uralte Muttergottheit

Auch die Umstellung der Buchstaben des Namens Hera verweist auf ihren Ursprung als eine „noch“ ältere Muttergottheit – der prähellenischen Rheia. Ihr Name wird auch als „Gebieterin“ oder als „He Era“ (die Erde) übersetzt, bzw. könnte er auch seinen Ursprung in „Hiera“, der Heiligen haben, einem Titel der alten Göttinnen-Königinnen. Andere Interpretationen sprechen wiederum von Hera als Vegations- und Fruchtbarkeitsgöttin der Erde, die auch die Jahreszeiten regelt. Damit kann sie mit den Horen in Verbindung gebracht werfen.

Weitere Entsprechungen von Hera sind die babylonische Erua, die Königin, die über die Geburt gebietet. Diese wählte die Könige aus und gab ihnen durch die Hochzeit mit ihr Souveränität und setzt sie auch wieder ab. Als namengebende Göttin des alten Irland trug sie den Namen „Lady Eire“ oder Eriu.

Die drei göttlichen Lebensphasen

Bei der Betrachtung der Figur der Hera sollte man immer zwischen der alten kretischen, vorhellenistischen und der olympischen Göttin unterscheiden. Auf jeden Fall ist Hera eine Große Göttin, die in ihren drei Aspekten als die jungfräuliche Hebe, die mütterliche Hera und die Greisin Hekate verehrt wird. In einer anderen Version der dreifachen Göttin ist Hera die Tochter mit Rheia als Mutter und Gaia als Großmutter.

Wie sterbliche Frauen auch, geht auch Hera durch drei Lebensphasen: Jugend, Reife und Alter. Als Hebe, wird sie auch als „Die Jungfräuliche“ bezeichnet. Dabei ist es nicht so, dass sie Geschlechtsverkehr meidet. Sie hat nur keine Kinder und ist damit frei von Verantwortung. Man nennt sie in dieser Phase auch Antheia – „Die Auf-Blühende“.

Hier ist Hera das Symbol der Blüte menschlicher Jugend, wie auch derknospenden Erde. Zum Zweiten ist Hera die reife Frau, die auch Nymphoeuomene: „Die einen Gefährten Suchende» oder Teileia: „Die Vollkommene» genannt wird. Als solche symbolisiert sie die Mutter, die ausgereifte Erde in sommerlicher Lebensfülle.

Schließlich wird sie zu Hekate oder auch Cheira bzw. Theira genannt, das „Alte Weib“, die „Weise Alte“, die Greisin, das „Großmütterchen“.

Nachdem sie durch die Mutterschaft gegangen ist und diese hinter sich ließ, lebt die vornehme prophetische Weise jetzt wieder für sich allein. Diese großen Lebensabschnitte der Hera stehen auch für kürzere Zyklen wie Halbmond, Vollmond und Neumond bzw. Frühling, Sommer und Herbst.

Das große Sportfest der Hera

Zu Ehren dieser drei Phasen der Hera feierten die Menschen im antiken Griechenland ein großes Fest – die nach ihr benannten „Heraia“, deren Ursprünge weiter zurück gehen als die Olympischen Spiele.

Alle vier Jahre kamen Frauen auf einem Feld bei Heras Stadt Argos zusammen, um sich in 150-Meter-Läufen zu messen. Sie liefen mit bloßen Brüsten und wehenden Haaren. Der Lauf führte über abgeerntete Felder und spiegelte somit die universalen Wandlungs-Zyklen des Jahreskreises wider. Dies kannte man in manchen Gegenden Westeuropas noch im vergangenen Jahrhundert als „Stoppelläufe“ oder „Schäferinnenläufe“.

Diese Heraia waren Teil eines größeren Göttinnendienstes und wurden von 16 Frauen ausgerichtet. Es gab bei der Heraia drei Altersklassen und drei Gewinnerinnen. Jede erhielt eine Krone aus Olivenzweigen und einen Anteil von der Kuh, das bei diesem Sportfest das Schlachtopfer war.

Die drei Gewinnerinnen, ein junges Mädchen, eine reife und eine alte Frau, durften eine Statuette von sich in Heras Schrein aufstellen lassen. Jeweils in den Jahren zwischen diesen Heraia wurden später die großen Olympischen Spielen etabliert, bei denen nur Männer teilnahmen.

Die Heraia fanden am Neumond zu Beginn des Monats Parthenios statt, also in einer matriarchalen Konstellation der Festzeit von Nacht und Neumond, im Gegensatz zu den späteren patriarchalen Spielen, für die Tag und Vollmond maßgebend waren.

Zurückerlangung der Jungfräulichkeit durch Quellenbad

Hera durchläuft also – wie alle Frauen – immer wieder all diese Zyklen und erneuert sich jährlich im Bad in einer heiligen Quelle, in der sie auch jedes Mal ihre Jungfräulichkeit wieder zurück erlangt (siehe auch Schlangengöttin).

Mit großem Zeremoniell wurde anlässlich dieser jährlichen Erneuerung die Figurine der Göttin aus ihrem Schrein geholt und zum Wasser gebracht. Durch das Bad ihres Bildnisses wurde der Winter abgewaschen, ihre Jugend belebt und für den neuen jahreszeitlichen Zyklus von Reife und Tod vorbereitet. Es war ein Symbol für die ewige Wiedergeburt der Erde und mit ihr der Menschen.

Im antiken Griechenland unterschied man zwischen vier Lebensabschnitten. Zuerst die Zeit als Kind, worauf die Jugend folgt, dann die Zeit des Erwachsenseins (meist verbunden mit der Gründung und Erhaltung einer Familie) sowie zuletzt das Alter.

Hera steht für alle diese Abschnitte im Leben einer Frau und wird daher auch mit den Beinamen Pais (= Mädchen), Nympheuomene (= Braut), Teleia (= Erwachsene) und Khera (=Witwe) angerufen. Die olympische Göttin Hera wird als Tochter des Kronos und der Rheia beschrieben. Sie ist die Schwester von Demeter, Hades, Hestia, Poseidon und Zeus, dessen Gemahlin sie auch war.

Beider Kinder waren der Kriegsgott Ares, die Göttin der Jugend Hebe und die Geburtsgöttin Eileithyia. Ihr Sohn Hephaistos entstand ohne Mitwirkung von Zeus, er ist ihr aus der Hüfte gesprungen.

Die „Vernunftehe“ mit dem viel jüngeren Zeus

Ursprünglich hatte Hera keinen Gefährten. Als aber die patriarchalischen Stämme über Griechenland hereinbrachen, brachten sie den Himmelsgott Zeus mit. Da der Glauben an die Muttergottheit zu stark war, dass sie zerstört werden konnte, wurde eine Vernunftehe zwischen den beiden vorherrschenden Gottheiten geschmiedet.

Hera wollte allerdings anfänglich diese Eheschließung ganz und gar nicht. Der Mythos erzählt, dass Zeus die Hera, ganz wie es seine Art war, mit einer List eroberte. Als sie, die junge wunderschöne Göttin einmal in den Wäldern bei Argos ruhte, ließ er ein Gewitter mit dunklen Wolken und einem heftigen Platzregen aufziehen und verwandelte sich in einen jungen zerzausten Kuckuck, einen von Heras Lieblingsvögeln und flatterte Schutz suchend in ihren Schoß. Sie barg den jungen Vogel unter ihren Kleidern, um ihn vor dem Unwetter zu bewahren und sah sich plötzlich von Zeus, der wieder seine wahre Gestalt annahm, vergewaltigt.

Er umarmte sie und versprach ihr die Ehe. Beschämt über diese Episode erklärte sie sich bereit, die Ehe einzugehen, um ihre Würde zu wahren. Mit dieser Vereinigung der vorhellenischen Göttin der Frauen mit dem neu angekommenen Himmelsgott und Blitzeschleuderer entstand die Hera der Klassik, die keine anziehende, sondern eine eher verdrießliche Gestalt wurde.

Bekannt ist vor allem die Eifersucht von Hera, mit der sie die zahllosen sogenannten Liebschaften von Zeus verfolgte, die Großteils Vergewaltigungsszenarien waren. Dies ging übrigens solange, bis sich Zeus zu seiner wahren sexuellen Orientierung bekannte, nachdem er sich in den schönen Jüngling Ganymed verliebte und diesen zu sich in den Olymp holte (siehe auch bei Hebe).
Dennoch ging Hera mit Eifer- und auch Rachsucht in die Geschichte ein und damit ist sie eine der meist verkannten und missgedeuteten Göttinnen.

Die verkannte und missgedeutete Göttin

Sie ist eine jener Göttinnen, denen das Patriarchat am meisten zugesetzt hat. Denn im Laufe der Jahrhunderte ist sie von der Großen Göttin, der Himmelskönigin, der paradiesischen Mutter zur eifersüchtigen, ihren Gemahl verfolgenden, zänkischen Furie erniedrigt worden.

Sie, die berauschend schön und ebenso mächtig war, wurde zum Heimchen am Herd degradiert, zur Frau, die voll und ganz in ihrer Ehe aufgeht und dabei ihre eigene Identität, Kraft und Ausstrahlung mehr und mehr verliert. Sie ist die sprichwörtliche Frau, die hinter jedem erfolgreichen Mann steht.

Dieser kann immer wieder auf seinen Eroberungsfeldzügen in die Welt hinaus ziehen. Daheim erwartet ihn die treusorgende, wenn auch oft etwas moralinsaure Ehefrau, bei der er Kraft und Geborgenheit tanken kann. Hera soll besonders deshalb verehrt worden sein, weil sie viel Tugendhaftigkeit besaß. Auch das scheinen die griechischen Männern ihren Ehefrauen als Vorbild hingeknallt zu haben. Denn die alte vorolympische Hera ist als Göttin für ihre freudvolle Sinnlichkeit und manchmal auch ausschweifenden Sexualität bekannt. Der neuen olympischen Hera wurde die Bedeutung genommen und ihre Wurzeln zerstört. So fiel auch ihre Rolle als Identifikationsfigur für die Frauen.

Sie musste sozusagen als neue Legitimation für die „anständige“ Lebensart der Frauen herhalten. Damit wurde sie ihrer Authentizität beraubt und zum Idealbild für die patriarchale Frau und Ehe umgewandelt.

Patriachale Interptretation um einen Zankapfel

Eigenartig ist z.B. auch die Episode rund um die Hochzeit der Göttin Thetis, an der Eris einen goldenen Apfel mit der Aufschrift „Kalisti“, der Schönsten in die Hochzeitsgesellschaft rollte. Um diesen Apfel, der ja wohl der Braut, als der Schönsten der Hochzeit gegolten hat, sollen sich Hera, Aphrodite und Athena gestritten haben, was letztendlich den Trojanischen Krieg auslöste.

Nun ist Hera (wie z.B. auch EvaMorriganIdun oder Eriu) die Hüterin des Apfellandes“. Dort wächst der Baum des Lebens. Hera hat ihn zu ihrer Hochzeit von Gaia bekommen, er schenkt mit seinen goldenen Äpfeln ewige Jugend, Unsterblichkeit, Schönheit, Klugheit und KönigInnen die göttliche Würde. Bewacht wird dieser von den Hesperiden und vom tausendköpfigen Drache (bzw. der Schlange) Ladon, der Sohn der Göttin Echidna.

Hera, die also einen ganzer Baum voll goldener Äpfel ihr Eigen nannte und die sich als alte Muttergöttin ihrer Schönheit durch und durch bewusst war, hatte es sicher nicht notwendig, sich kleinlich um diesen einen Apfel zu streiten.

Man kann davon ausgehen, dass hier viel patriarchale Interpretation dahinter steckt. Immerhin aber ist Hera auch hier wie so oft nicht treue, brave und nachfolgende Ehefrau, die ihren Gemahl unterstützt. Während Zeus mit den Trojanern sympathisiert, schlägt sich Hera auf die Seiten der Griechen.

Vertreterin des uralten Mutterrechts

Es ist zu vermuten, dass die ständigen Streitereien zwischen Hera und Zeus die Reibung zwischen den frühen patriarchalen und matriarchalen Kulten widerspiegelt. Obwohl ihre Ehe unter den erwähnten Umständen zustande kam, ging sie selbstbewusst in dieselbe, besteht dabei auch auf ihre Rechte und scheut keine Konflikte.

Der zänkische Charakter kann auch als durchaus positiv gewertet werden. Hera war nun einmal keine Göttin, die sich das Macho-Gehabe ihres Göttergatten gefallen ließ. Hera ist als eine Vertreterin des uralten Mutterrechts die Beschützerin der Familie, die im Matriarchat aus der Mutterlinie und all ihren Kindern und Kindeskinder bestand.

Auf Kreta, wo Hera ursprünglich herkam, galt sie als Beschützerin des Heimes und der Familie. Sie schützte Haus und Herd, genau wie später Hestia. Sie war damit die Göttin der Kochkunst, aber genauso war sie die Göttin des Ackerbaus, der Olivenzucht, der Weinkultur, der Töpferei, der Weberei, der Silber-Schmiedekunst, der Herstellung von Arzneien und der Heilkunst, der Wissenschaften von Wiegen, Messen und Zählen.

Explizit mütterliche Züge ihren eigenen Kindern gegenüber findet man allerdings nicht. Sie ist eine Schöpferin und Mutterfigur der ganzen Menschheit, ihres Volkes, ihres Clans, aber alles andere als die fürsorgliche Glucke.

Das alte Mutterrecht sah auch ungestraft Maßnahmen vor, die nach den heutigen Maßstäben als grausam einzustufen sind. Als sie sah, dass ihr Sohn Hephaistos, der ihr aus der Hüfte entsprang, mit einem verkrüppelten Fuß zur Welt gekommen ist, warf sie ihn kurzerhand aus dem Olymp ins Meer hinunter.

Andererseits sorgte sie für alle Mädchen und jungen Frauen ihres Landes. So gab es für Mädchen und junge Frauen die bereits erwähnten Wettspiele „Heraia“, die zu ihren Ehren alle vier Jahre abgehalten wurden und in einem kultischen Zusammenhang standen.

Von der matriachalen Förderin zur Ehe-Beschützerin

Die matriarchale Beschützerinnen- und Förderinnen-Rolle der Hera wurde später seltsamer Weise auf „Beschützerin der Ehe» umgedeutet, einer Lebensform, die so gar nicht zum Wesen dieser Göttin passt. Denn in ihrer eigenen Ehe wirkt Hera oft anstrengend und nervig, ist eine Belastung, muss froh sein, überhaupt geduldet zu werden. Auf Gedeih und Verderb ist sie dem Wohlwollen ihres Ehemannes ausgeliefert. Er hingegen kann tun was er will, bar jeder sozialen Kompetenz und darf dafür noch auf Verständnis hoffen, von den anderen Männern sowieso, aber auch von den „braven“ Frauen.

Dieses gesellschaftlich anerkannte neue Frauenbild hat bis heute seine Wirkung nicht verloren. Kennen wir nicht alle Frauen, die mehr oder weniger unsolidarisch mit anderen Frauen eifersüchtig ihr kleines Ehereich bewachen? Doch genauso können Frauen auch mutig aus diesem der Hera auferlegten Schatten heraustreten und ihr eigenes, ursprüngliches Wesen suchen und wiederfinden.

Es geht darum, im Namen der Hera die eigene Stärke und Selbstverantwortung zu leben und die Kraft der „alten Hera“ einzufordern. Dann müssen Frauen in anderen Frauen nicht mehr eine potentielle Gefahr und Gegnerinnen sehen und können auch Männern die Chance zu eigenverantwortlichem Handeln geben. So wie die ursprüngliche Hera es viele Jahrtausende tat.

Hera und die Heroen

Heras heiliges Tier war die Kuh. Sie wird auch die „Kuhäugige“ genannt, was ein besonderes Kompliment für ihre schönen Augen ist. Nur wer von den Brüsten Heras Milch gesaugt hatte, konnte unsterblich werden.

Als Zeus listenreich einen seiner unehelichen Söhne an ihre Brust legt, saugt der Junge gierig und beißt mit aller Kraft zu. Hera erwacht schreiend und stößt den untergeschobenen Säugling von sich. Dabei spritzt die Milch im Hohen Bogen über den Himmel und erzeugt die Milchstraße.

Der Knabe wurde dann Herakles, „der, der sich an Hera Ruhm erwarb“​ genannt. Hera wurden auch die „Heroen“​, die der „Hera geweihten Männer“ geopfert. In Griechenland des Altertums war der Begriff «Heroe» mit Geist, d.h. mit jemanden, der zur Göttin gegangen ist, synonym.

Oft wird Hera auch als die Luft angesehen, die sich zwischen Erde und Äther (dann Zeus) befindet. Bzw. sollen sie beide die Luft sein, Hera die dichtere untere und Zeus die dünnere obere Schicht.

Wenn sie bei Homer die „Weißarmichte“​ genannt wird, dann sind damit wahrscheinlich die Wolken in der lichten reinen Luft gemeint. Zu Heras Attributen zählt der Granatapfel, ein Zeichen für die Fruchtbarkeit, und das Zepter, welches ein weiteres Zeichen ihrer Königlichkeit darstellt.

Heilig ist ihr auch eine ganze Vogelschar: Ihr sind Gänse, Kuckucke, Dohlen, Strauße Störche und Pfauen gewidmet. Pfaue sollen es übrigens auch sein, welche den Prunkwagen der Göttin ziehen.

Altersitz auf Samos

Gleichgültig, ob es sich nun um die alte oder die olympische Hera handelt. Sie ist die Göttin all jener Frauen, die mit ihr an altes matriarchales Mutterrecht anknüpfen wollen. Sie lebt und lehrt die ganze – oft widersprüchlich scheinende – Weiblichkeit in all ihrer Schönheit, Hingabe, sexuellen Leidenschaft, Sprödheit und Selbstbestimmung.

So seltsam uns die olympische Hera auch anmuten mag, sie lässt sich nichts von ihrem Göttergatten gefallen und macht, obwohl sie die Ehe quasi aus Staatsräson aufrecht erhalten muss, ihr Ding. Auch darin unterstützt sie die Frauen der Jetztzeit.

Manche Legenden erzählen, dass es ihr allerdings irgendwann einmal doch zu anstrengend wurde und sie sich auf ihren Alterssitz auf der Insel Samos zurückgezogen hat. Auch ein schöner Gedanke.

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